Statistisch gesehen halten gute Vorsätze 17 bis 20 Tage. Der Alltag und eingefahrene Gewohnheiten sind die natürlichen Feinde des inneren Schweinehundes. Um Vorsätze umzusetzen, müssen Sie wissbegierig sein und umdenken.
Alles, was leichtfällt, machen wir gerne. Deshalb wollen wir auf den kommenden Seiten nicht zu dogmatisch werden. Denn schon Kleinigkeiten verhelfen zur Abkehr von Routinen und Hinwendung zu neuen Gewohnheiten. Deshalb unser erster Tipp: Halten Sie Abstand von unrealistischen Zielen und beginnen Sie nicht zu übermotiviert. Sich bewusst zu machen, dass Durchhaltevermögen und Disziplin verlangt sind, verschafft den entscheidenden Startvorteil. Letztendlich müssen Verhaltensänderungen Freude machen und die neuen Gewohnheiten sich ohne allzu großen Aufwand in das eigene Leben integrieren lassen. Erst mit der Zeit – Studien zufolge nach drei Monaten – zeigt sich wie haltbar gute Vorsätze sind. Schon tägliche Teilziele sind kleine Schritte zum großen Erfolg.
Kein Grund für Resignation
Auch wichtig zu wissen: Misserfolge müssen nicht zwangsläufig zum totalen Scheitern führen. Die Fähigkeit, sich selbst verzeihen zu können, ist eine große Kunst. Gepaart mit Selbstreflexion und der Frage „Was hat nicht geklappt und warum?“ beginnt ein neuer Tag. Laut Wissenschaft lernen Sie bei jedem Versuch dazu, werden also beim Aufhören umweltschädlicher Lebensgewohnheiten besser. Es geht darum, Prioritäten zu setzen und rauszufinden, was Ihnen persönlich wirklich wichtig ist. Mit diesem Vorwissen möchten wir uns nun an die Materie „Nachhaltige Vorsätze“ herantasten.
Klarheit im Haushalt schaffen
Beginnen wir beim Nächstgelegenem: dem eigenen Zuhause. Wie nachhaltig sind Ihre Geräte und Reinigungsmittel? Verwenden Sie unbedenkliche Pflege- und Kosmetikartikel? Waschen Sie Ihre Wäsche nur, wenn die Trommel voll ist? Verzichten Sie auf das Vorspülen von Geschirr per Hand? Stellen Sie Ihre Töpfe stets auf die passende Herdplatte und vergessen nie auf den Deckel? Tauen Sie Ihren Gefrierschrank regelmäßig ab? Ist Ihre Lagerhaltung übersichtlich genug, um keine abgelaufenen Lebensmittel wegwerfen zu müssen? Verwenden Sie Stromverteiler mit Kippschalter, um den Standby-Modus zu umgehen? Sind Ihre Lampen allesamt auf LED umgestellt? Haben Sie wassersparende Duschköpfe und Durchgangsregler bei den Armaturen montiert? Drehen Sie Ihre Heizung nicht unnötig hoch? Ist Ihre Mülltrennung lückenlos? Kaufen Sie vorzugsweise unverpackte Lebensmittel ein? Tragen Sie Ihre Einkäufe in Mehrwegtaschen nach Hause?
Sie merken schon, in welche Richtung wir mit diesen Fragen steuern: Eigenverantwortung und das schrittweise Abchecken möglicher Schwachstellen im persönlichen Umfeld sind gefragt. Fordern Sie sich selbst heraus, gehen Sie spielerisch an die Materie heran.
Shoppingverhalten ändern
Das Thema Einkaufen enthält viel Potenzial, um sich in der Kreativität rund um Verhaltensänderungen auszutoben. Bevor Sie zum Portemonnaie greifen, sollten Sie sich immer fragen oder sogar eine Nacht darüber schlafen, ob die Neuanschaffung tatsächlich nötig ist. Dann gilt es sich zu überlegen, ob das Objekt der Begierde auch in einer nachhaltigen Variante (bei Kleidung, Modeaccessoires, Möbeln, Wohntextilien, Spielsachen, Sportzubehör, Körperpflege etc. gibt es bereits ein breites Angebot), Second Hand oder auf einer digitalen Wiederverkaufsplattform zu finden ist oder als Refurbished-Modell existiert. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern gibt auch Pluspunkte in Hinsicht auf Langlebigkeit der Produkte, ein gesundes Lebensumfeld und durch den Verzicht auf bedenkliche Zusatzstoffe auch für Ihren Körper.
Lebensmittel machen einen erheblichen Teil unserer Einkäufe aus. Hier beginnt es schon mit Kleinigkeiten wie dem Mitnehmen einer wiederverwendbaren Einkaufstasche oder dem Schreiben einer Einkaufsliste, um nicht auf Lock- oder Multikauf-Angebote „hereinzufallen“. Sollten Sie Bedenken hinsichtlich unverpackter Lebensmittel haben: Die Einhaltung des EU-Hygienerechts in Läden mit loser Ware überprüfen die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden. Die Lieferung von Großverpackungen bietet ebenso hohen Schutz vor Verunreinigungen und Ungeziefer wie konventionelle Kleinpackungen, allerdings mit dem Vorteil, dass der Müll um ein Vielfaches reduziert wird. Gezapft, geschaufelt und gehebelt wird aus lebensmittelechten Spenderbehältnissen und Kontaktflächen werden regelmäßig desinfiziert. Zusätzlich denken diese Anbieter schon weiter. An dieser Stelle möchten wir Sie mit Tobias Haußmann, Nachhaltigkeitsmanager bei vomFass, bekanntmachen, der positive News aus dem Unternehmen zu bieten hat: „Wir planen aktuell eine Umstellung auf Kanister aus recyceltem Kunststoff“. In diese Richtung wird sich in naher Zukunft sicher noch mehr Innovatives entwickeln. Also einfach zu Unverpackt-Läden oder regionalen Bio-Märkten mit mitgebrachten Altgläsern oder Aufbewahrungsboxen gehen und erkunden, was es Köstliches und Saisonales zu erstehen gibt. Eine weitere Möglichkeit: Balkon, Terrasse oder Indoor-Zuchtkästen mit frischem Gemüse und Kräutern selbst bepflanzen.
Viele Verbraucher greifen aus Angst vor schädlichen Keimen nicht zu loser Ware. Tobias Haußmann, Nachhaltigkeitsmanager beim Feinkostunternehmen vomFASS, erklärt, warum diese Sorge unbegründet ist: „Auch Läden mit loser Ware unterliegen dem EU-Hygienerecht, das sie zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und zum Schutz der Ware vor Kontaminationen verpflichtet."
Freizeit und Urlaub bewusst angehen
Sich vorzugsweise draußen bewegen oder Sportgeräte aus nachhaltigem Holz nutzen sowie Funktionskleidung tragen, ist ein weiterer Vorsatz, den Sie für die Umwelt und Ihr körperliches Wohlbefinden fassen können. Ein breites Feld für Verhaltensänderungen ist auch das klimafreundliche Reisen. Das geht mit dem Schutz der Landschaft, dem Erhalt der Biodiversität, der Verringerung der Luftverschmutzung und sozial verträglichen Arbeits- und Lebensbedingungen in den Zieldestinationen einher. „Overtourism“ ist dazu ein Schlagwort, das Sie im Hinterkopf behalten sollten. Denken Sie beispielsweise an Filmlocations wie die thailändische Maya Bay, die durch den Blockbuster „The Beach“ Bekanntheit erreichte und dazu führte, dass die dortige Regierung aufgrund des einsetzenden Massentourismus beschloss, den Strand zu sperren und er heute nur sehr restriktiv zugänglich ist. Oder einsame Naturlandschaften, die als Insta-Hot-Spots zu überlaufenen Orten wurden. Hier schaffen eine Vielzahl an „grünen“ Reisealternativen oder Kompensationsportale Abhilfe, ohne einen Komfortverlust für Ihre wichtigen Erholungsphasen im Laufe des Jahres.
Urlaubsplanung:
Auf der Website www.chronotrains.com kann man auf einer interaktiven Karte sehen, wie weit Sie von Ihrem Startbahnhof aus innerhalb von fünf Stunden reisen können.
Die Suchmaschine Zuugle zeigt an, ob Outdoor-Touren und Wanderziele öffentlich erreichbar sind. Auch der Fußweg von der Haltestelle zum eigentlichen Tourstart – üblicherweise an einem Parkplatz – und auch der Rückweg vom Tourende zur nächsten Haltestelle wird im Suchergebnis dargestellt.
Sanfter Tourismus
Auch bei der Wahl der Unterkunft können Sie auf umweltfreundliche Quartiere setzen. Hier zehn Links zur Inspiration:
Passend zum Winter: Sparsam heizen
- Die Heizung sollte im Winter nie zur Gänze runtergedreht werden. Es ist besser, eine konstant niedrige Temperaturzufuhr zu gewährleisten, als einen Raum wieder aufheizen zu müssen.
- Die Heizkörper sollten vor der Saison entlüftet werden und Möbel sowie Vorhänge von Wärmequellen entfernt werden.
- Stoßlüften (drei bis vier Mal pro Tag für ca. zehn Minuten) statt lange Zeit das Fenster zu kippen.
- Smarte und programmierbare Thermostate helfen, zeitnah auf die eigenen Bedürfnisse und Raum für Raum die optimalen Grade einzustellen.
- Die Raumtemperatur um nur ein Grad zu senken, kann bis zu sieben Prozent Energiekosten einsparen und schont die Umwelt.
Generalüberholte Technik nutzen
Refurbishment ist ein ökologischer Trend, der Smartphones, Laptops und Tablets etc. länger im Kreislauf hält, wodurch seltene Rohstoffe nicht vergeudet werden.
Beispielsweise zu finden unter:
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