Bei der Produktion seiner Schuhe setzt das Unternehmen Doghammer auf ein Material, dass die meisten wohl nur von Pinnwänden oder Weinflaschen kennen: Kork. Auch wenn Korkschuhe im ersten Moment ungewöhnlich wirken, offenbaren sie eine Vielzahl an Vorteilen. Der Rohstoff ist wasserabweisend, temperaturregulierend, antibakteriell und flexibel anwendbar. Der für die Schuhe notwendige Kork stammt aus Portugal und wird – um die Transportwege kurz zu halten – in einer nahegelegenen Schuhmanufaktur weiterverarbeitet.
Die Gewinnung erfolgt besonders umweltschonend per Hand und da nur die Rinde der Korkeichen verwendet wird, müssen keine Bäume gefällt werden. Sie können zudem in einem Abstand von neun Jahren erneut geerntet werden. Im Laufe seines Lebens produziert ein einzelner Baum bei regelmäßiger Ernte in etwa eine Tonne Kork. Darüber hinaus bindet ein geschälter Baum dreimal mehr CO2 als ein ungeschälter.
Um den ökologischen Fußabdruck noch weiter zu verringern, hat Doghammer sogenannte „Cork Collect“-Sammelstellen eingerichtet. Hierfür wurden bei verschiedenen Partnern wie beispielsweise Schuhhändlern Sammelboxen aufgestellt, in denen alte Weinkorken entsorgt werden können. Sind diese Boxen voll, werden sie in dem Lager des Unternehmens solange aufbewahrt, bis die nächste Schuhlieferung aus Portugal eintrifft. Mit demselben LKW werden die alten Korken dann zur Produktionsstätte gebracht. In der Fabrik wird aus den alten Korken ein Granulat gefertigt, aus dem neue Schuhsohlen entstehen.
Der Erfolg kann sich sehen lassen: Während im vergangenen Jahr knapp 250 Kilogramm Weinkorken gesammelt wurden, wird 2021 voraussichtlich die Marke von einer Tonne überschritten.
Das in Rosenheim ansässige Start-up Doghammer hat 2015 den ersten Korkschuh auf den Markt gebracht. Mittlerweile umfasst das Sortiment Trekking-, Wanderschuhe und Sneaker.
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