Die Eindämmung der Müllfluten wird uns in den nächsten Jahren immer mehr beschäftigen und bleibt ein Dauerthema. Der Verzicht auf nicht abbaubare Kunststoffe, die Vermeidung von Wegwerfprodukten und die bewusste Auswahl von Alternativen sind erste Schritte.
Den Weg in ein plastikfreies Leben übereilt anzugehen, ist keine Notwendigkeit. Besser ist es, Schritt für Schritt ans Ziel der Nachhaltigkeit im Haushalt und Alltag zu kommen. Schließlich geht es darum, Verhaltensänderungen nicht als Verzicht zu empfinden. Denn das würde das Durchhaltevermögen oder langfristige Verbesserungen in der Sekunde konterkarieren. Wir haben ein Bouquet aus Inspirationen zusammengestellt – blühende Ideen, bereit zum Pflücken. Vielleicht kommen Ihnen viele davon nicht unbekannt vor, aber ein bunt gemischter Überblick als Reminder kann keinesfalls schaden, um wieder in die Aktivität zu kommen.
Good to know
Plastik ist einer der Werkstoffe, der sich seit seiner Erfindung in den 1950er-Jahren, weltweit am schnellsten verbreitet. Laut Greenpeace wurden seit damals acht Milliarden Tonnen Plastik produziert und nachdem es sich erst nach hunderten Jahren vollständig zersetzt, lagert es auf Deponien, in den Wäldern oder verschmutzt die Meere und Strände. Besonders bedenklich sind Einwegverpackungen, die innerhalb weniger Minuten oder direkt nach dem Einkauf weggeworfen und gedankenlos konsumiert werden. Erfreulich sind Initiativen, wie die Arbeit der UN an einem globalen Plastikabkommen oder gemeinnützige Initiativen wie die „Plastic Bank Foundation“, die das Sammeln von Plastikmüll und damit gleichzeitig den Zugang zu wertvollen Rohstoffen in der Wiederverwertungsindustrie möglich machen.
Kosmetika/Pflegeprodukte/Putzmittel
Feste Duschgels, Shampoos, Handcremes, Deos, Spül- und Putzmittel, Waschpulver etc. sind in ökologisch unbedenklichen Formeln reichlich auf dem Markt. Wer sie lieber flüssig möchte, kann darauf achten, dass Sie in Glas-, Metall- oder recycelten Verpackungen oder in mit Wasser mischbarer Pulverform für wiederbefüllbare Pumpspender nachgekauft werden. Das Verwenden biologisch abbaubarer Müllsäcke oder der Verzicht darauf sind ebenso unkompliziert möglich wie der Umstieg auf Spülbürsten, Staubwedel und Kochlöffel aus Holz.
Bewusst einkaufen
Beim Einkauf von Kleidung Polyester von der Haut zu verbannen, zu Slow Fashion oder Vintage zu greifen, ist keine große Sache mehr. Lebensmittel können vielerorts in Unverpackt- und Hofläden oder auf Wochenmärkten erworben werden. Tatsache ist auch, dass frisch kochen gesünder und verpackungsärmer ist, als Convenience Food und bestellte Speisen zu „verputzen“. Stoffbeutel und Gemüsenetze sparen Plastiktüten ein.
To-Go-Mentalität upgraden
Auch wenn wir uns immer wieder vornehmen, unterwegs nicht zu snacken, einen Kaffee, Smoothie oder Bubble Tea zu trinken, wird es realistischerweise passieren. Ideal, wenn immer ein wiederverwendbarer To-Go-Becher, Wasserflasche, Mehrweggeschirr und Einkaufssack auf Verdacht mit dabei sind. Positiv auch, dass bei Getränken Pfand wieder „en vogue“ ist.
Monatshygiene
Konventionelle Binden und Tampons können durch waschbare Binden und Slipeinlagen ersetzt werden. Mit Menstruationstassen verursacht man gar keinen Müll. Menstruationsslips mit saugfähigen und auslaufsicheren Schichten, die in der Waschmaschine gereinigt werden, sind gute Alternativen zu Einmalprodukten während der Periode.
Bewegung mal anders
Haben Sie schon mal überlegt, eine Müllsammelaktion in ihrem Umfeld zu starten? Ein geplanter Ausflug, die Familienwanderung oder die Plauderrunde mit Freunden bekommen so einen wertvollen Spin. Und Sie werden staunen, was sich innerhalb kurzer Zeit am Wegrand auflesen lässt. Spannend kann es auch sein, sich eine Challenge à la Veganuary zu setzen und ein Monat lang auf Plastik zu verzichten. Es kann sein, dass sich eine neue Welt eröffnet, die mit einer augenöffnenden Bestandsaufnahme, Beobachten, Aufdecken, Hinterfragen, dem Kennenlernen von Neuem und der Abkehr von alten Mustern verbunden ist.
Plastikfrei querbeet
100% Wirkstoffe – 0% Wasser
Das Naturkosmetiksortiment von 4peoplewhocare präsentiert sich in neuen Farben und Produktverpackungen. Sie sind wie bisher allesamt plastikfrei, bio und nachfüllbar. Auf günstige Füllmittel wie Wasser, Alkohol oder Verdickungsmittel wird bewusst verzichtet, was für gute Hautverträglichkeit sorgt – und den Erhalt der biologischen Vielfalt vor der Haustür durch Kooperationen, weil das den vier Gründern wichtig ist. Erhältlich sind feste Hand- und Fußcreme, Gesichtsöl, Lippenpflege und Sonnencreme mit herrlich duftenden Rohstoffen wie Lavendel oder Rosmarin.
ab EUR 9,90 4peoplewhocare.de
Natürliches Kauvergnügen
Das B-Corp-zertifizierte Label True Gum aus Dänemark denkt Kaugummi neu. Er enthält weder Plastik, noch Zucker, Palmöl oder hormonstörende Chemikalien. „Wir waren von den üblichen Inhaltsstoffen geschockt. Daher haben wir unseren eigenen Kaugummi entwickelt. Das war ein aufwändiger, jahrelanger Prozess mit über tausend gescheiterten Versuchen in der eigenen Küche. Doch irgendwann hatten wir ein perfektes Ergebnis“, sagt Peter Regnersgaard, einer der Gründer von True Gum. Das Start-up setzt auf den Saft der Sapodilla-Bäume, der im zentralamerikanischen Dschungel nachhaltig gewonnen wird.
Mehrfach-Packs ab EUR 12,-
Bestnote erreicht
Die everdrop Spülmaschinen-Tabs haben Ende Jänner von Stiftung Warentest mit der Bestnote “gut” (2,0) den Testsieg geholt und sich dabei gegen 14 große Marken durchgesetzt. Dazu wollen auch wir gratulieren, vor allem die Kategorie „Gewässerbelastung“ mit der 1,6 ist ein positives Zeichen, dass „Naked Tabs“ ohne Plastikverpackung oder wasserlösliche PVA-Folie die Konkurrenz nicht scheuen brauchen. Außerdem sind sie frei von Mikroplastik und schädlichen Stoffen wie Phosphate, Chlor oder das Silberschutzmittel Benzotriazol. Gereinigt wird hier mit 100% pflanzlich-basierten Tensiden und 2-Phasen-Aktiv-Komplex.
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